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Ein Haus der Medizin mitten in der Region, mit breitem Angebot, auf dem neuesten Stand, gut erreichbar, verankert in der Bevölkerung und mit einer Aufgabe: den Menschen und seine Gesundheit ins Zentrum zu stellen.

Jede Erfolgsgeschichte entsteht irgendwann irgendwo – meistens im kleinen Kreis. Wenn initiative Menschen eine gute Idee haben, dann treffen sie bald auf Mitstreiter, die sich begeistern lassen und genauso engagieren. Denn es ist schon so: Der Erfolg hat viele Väter. Und es ist nie ein Mensch allein, der ein gutes Werk vollbringt. Es braucht immer viele, die ihren Beitrag leisten. Erst so gelingt ein gutes Werk.

«Die Zeiten ändern sich – und wir uns mit ihnen.»

Die Klettgauer Ärzte Peter Bosshard, Ursula und Ronald Craviolini, Christoph Schmitt und Andreas Weidmann sowie die Physiotherapeuten René und Zwaantje van de Velde führten über lange Jahre je ihre eigene Praxis. Miteinander kollegial verbunden und der Klettgauer Bevölkerung verpflichtet, machten sie sich Gedanken, wie die medizinische Grundversorgung im Klettgau auch in Zukunft sichergestellt werden kann. Es ist eine gesellschaftliche Tatsache, dass immer weniger Ärzte sich für die Hausarztaufgabe entscheiden. Aus verständlichen Gründen: Niemand möchte mehr 80 Stunden pro Woche arbeiten, oftmals alleine Pikett- und Notfalldienste erbringen. Meistens zu Lasten der eigenen Familie, des eigenen privaten Lebens.

«Eine gute ärztliche Leistung darf nicht auf Kosten der Gesundheit, des Ausgleichs und des ausserberuflichen Lebens gehen. Wenn Lasten verteilt werden, bleibt auch Zeit für eine gesunde Erholung.»

Die Idee war schnell auf dem Tisch: Ein Hausärztezentrum, in dem sich ein Team von ausgewiesenen Fachärztinnen und Fachärzten gemeinsam um die Gesundheit der Bevölkerung kümmert. Das ist die Zukunft, so machen wir den Hausarztberuf wieder attraktiv. So können alle ihrer Berufung – dem Hausarztberuf nämlich – folgen und müssen trotzdem nicht auf ein intaktes Familienleben, auf ein Mittun in der Gemeinschaft, auf eine wohlverdiente Portion Freizeit verzichten.

«Ohne den Einsatz der Klettgauer Bevölkerung hätte die Idee nie umgesetzt werden können.»

Aufgrund einer genauen Analyse wurde Neunkirch als Standort bestimmt. Der Architekt Ernst Reich unterstützte die Initianten von Anfang an mit wertvollen Ratschlägen, und Max Wildberger schlug den Ärzten vor, eine Immobilienaktiengesellschaft mit einem Aktienkapital von einer Million Franken zu gründen. Aber woher sollte so viel Geld kommen? In den Arztpraxen wurden Zeichnungsscheine aufgelegt. Der Erfolg übertraf sogar die kühnsten Erwartungen: Die Klettgauer Bevölkerung zeichnete ein Aktienkapital in der Höhe von 2,5 Millionen Franken. Das war der handfeste Beweis, dass den Menschen an einer regionalen, guten medizinischen Versorgung sehr gelegen ist.

«Neunkirch, Schaffhausen, Berlin, Bern und eine Bundesrätin.»

Oft ist es doch so im Leben: Wenn man von Anfang an gewusst hätte, worauf man sich einlässt – man hätte die Finger davongelassen. Zum Glück kam es anders. Das Land westlich des Bahnhofes, auf dem das Haus der Medizin erstellt werden sollte, gehörte aufgrund eines Staatsvertrages zwischen der Schweiz und Deutschland der Deutschen Bundesbahn. Da die Deutsche Bundesbahn 1994 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und das Land in das Bundeseisenbahnvermögen überführt wurde, kam auf deutscher Seite ein weiterer Ansprechpartner hinzu. Neunkirch und Berlin liegen weit auseinander – mitunter schlich sich jedoch der Eindruck ein, dass Bern noch viel, viel weiter entfernt sei. Anträge, Vorschläge, Briefe, Vertragsentwürfe gingen hin und her. Schlussendlich konnten die Verhandlung mit dem Beauftragten für die deutsche Eisenbahnstrecke auf Schweizer Gebiet, Herrn Dipl. Ing. Jürgen Lange, erfolgreich mit der Übernahme des Grundstückes abgeschlossen werden.

«Ein Marathonlauf mit Hürden, Hindernissen, langen Wartezeiten und schlussendlich mit Happy End.»

Damit das Land von der DB übernommen werden konnte, musste ein Baurechtsvertrag von 1971 zwischen DB und SSI Schäfer vorzeitig aufgelöst werden. Kurz nach ersten Gesprächen mit Reto Honegger hat SSI Schäfer signalisiert, dass das Unternehmen ein Projekt für ein Hausärztezentrum unterstützt, um damit seinen Beitrag an die Attraktivität und die Zukunft der Gemeinde Neunkirch zu leisten. Die entsprechenden Verträge konnten unterzeichnet werden.

Dann kam das weit entfernte Bern ins Spiel. Weil der Landübertrag den Staatsvertrag von 1852 tangiert, brauchte es die Zustimmung des Bundesrates. Ein Chefjurist beim Bund sollte den formalen Akt für den Bundesratsentscheid vorbereiten. Sagen wir’s diplomatisch: Er hatte anderes zu tun. Ständerat Hannes Germann und Baudirektor Reto Dubach setzten sich persönlich für etwas mehr Tempo ein – vergeblich. Schliesslich übernahm Max Wildberger am 4. Dezember 2016 die Initiative und schrieb Frau Bundesrätin Doris Leuthard ein Mail. Bereits am 13. Dezember 2016 kam die Antwort: Frau Leuthard persönlich übermittelte den Genehmigungsentscheid mit dem Wunsch, dass das Hausärztezentrum erfolgreich realisiert werden könne.

«Viele Ämter, viele Menschen, viel Arbeit, der Spatenstich und die Eröffnungsfeier.»

Auch wenn sich in Bern jemand etwas zierte – für den Kanton und die Gemeinde gilt das nicht. Im Gegenteil: Beim Grundbuchamt Schaffhausen konnte am 16. Dezember 2016 grundbuchamtlich alles erledigt werden. Grundbuchverwalter Roland Mayer hat mit grosser Geduld vorzüglich gearbeitet. Den Menschen auf allen Ämtern und den Behörden des Kantons und der Gemeinde Neunkirch sind wir allen zu grossem Dank verpflichtet. Am 16. Januar 2017 konnte der Spatenstich stattfinden und am 24. März 2018 fand die Eröffnungsfeier statt. Der Anklang war riesig und die Besucher rühmten das gelungene Bauwerk, das vom Architekturbüro moos giuliani herrmann aus Schaffhausen geplant und entwickelt wurde.

«Das Haus der Medizin ist viel mehr als ein Hausärztezentrum – Physiotherapie, Ergotherapie, HdM Training, Ernährungsberatung, Psychologische Beratung und Yoga – alles unter einem Dach.»

Was klein an einem runden Tisch begann, kommt jetzt noch besser, noch umfassender, noch schöner heraus: mit einem Haus, das sich modern und doch harmonisch in die Umgebung einfügt, mit einem Angebot, das vielfältig jeden Anspruch erfüllt und einem Konzept, das weit in die Zukunft reicht.

Für die Menschen, für die Region – für uns alle.

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